Deutsche Underground-Perlen der 70er III

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„Virus = Kleinstlebewesen, Krankheitserreger bei Mensch, Tier und Pflanze. So jedenfalls der Duden. Virus ist ausserdem eine progressive Fünf-Mann-Gruppe aus der Gegend um Bielefeld. Eine Gruppe mit einem Sound, der infizieren kann. Vorbei sind die Zeiten, wo progressiver Pop unbedingt aus England oder USA kommen musste, um gut zu sein. Virus gehört zu den wenigen deutschen Gruppen von Format.“

So selbstbewusst präsentierte sich 1970 die deutsche Band „Virus“ dem geneigten Publikum (zitiert nach einer Rezension der LP „Revelation“ auf den „Babyblauen-Seiten„). Immerhin produzierte „Virus“ 1971 mit den LP’s „Revelation“ und „Thoughts“ zwei auch heute noch bemerkenswerte Platten, von denen insbesondere „Revelation“ in der LP-Version alle Preisrekorde bricht. Auch die 2004 bzw. 2006 veröffentlichenten CD-Reissues sind aktuell nicht mehr lieferbar, was doch für gute Verkaufszahlen spricht.

„Revelation“ ist ein „ProgRock-Monster“ mit zumeist langen, psychedelischen, orgeldurchwabberten Stücken, die zweifellos von Pink Floyd (mit David Gilmour) und den frühen Genesis inspiriert wurden, aber mit einigen eher jazzigen Passagen und dem zeitweisen Einsatz einer Querflöte à la Jethro Tull durchaus Eigenständigkeit aufweisen.

„Thoughts“ – eingespielt mit einer fast komplett anderen Besetzung – kommt sehr viel kompakter und rockiger daher. Dank des verbesserten Gesangs und fließenderer Rhythmik wirkt die Platte internationaler und braucht den Vergleich mit englischen oder amerikanischen Bands wirklich nicht zu scheuen.

Richtig Spaß machen „Virus“ vor allem dann, wenn sie bekannte Songs oder Songteile anderer Bands aufgreifen und in ihre Stücke mischen. So wird z.B. aus dem Titelstück von „Revelation“ plötzlich „Paint It Black“ von den Rolling Stones, und in „King Heroin“ von „Thoughts“ erinnert der Mittelteil an „Child In Time“ von Deep Purple. Auch Uriah Heep sind nicht weit entfernt.

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Wilfried


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