Deutsche Underground-Perlen der 70er VIII

  1. Deutsche Underground-Perlen der 70er I
  2. Deutsche Underground-Perlen der 70er II
  3. Deutsche Underground-Perlen der 70er III
  4. Deutsche Underground-Perlen der 70er IV
  5. Deutsche Underground-Perlen der 70er V
  6. Deutsche Underground-Perlen der 70er VI
  7. Deutsche Underground-Perlen der 70er VII
  8. Deutsche Underground-Perlen der 70er VIII
  9. Deutsche Underground-Perlen der 70er IX
  10. Deutsche Underground-Perlen der 70er X

„Kosmisches Kraut zwischen Prog-Rock und Minimalismus: Zwischen Agitprop und Uschi-Glas-Filmen entstand Ende der 60er Jahre die erste genuin deutsche Spielart einer Rockmusik, die sich bewusst und demonstrativ von angelsächsischen Vorlagen abnabelte: der Krautrock“. So beschrieb der Rolling Stone im Juli 2004 die CD-Beilage „Rare Trax“, die sich dem deutschen Underground der frühen 1970er Jahre widmete.

Im Drang, sich von den „omnipräsenten amerikanischen Einflüssen“ abzusetzen, und auf der Suche nach einer eigenen Identität sei dabei ein ganz eigener, zuweilen zwischen verschiedenen Musikstilen irrlichternder, minimalistischer und zugleich innovativer Sound entstanden, der vor allem die Spielarten amerikanischer Rockmusik zu meiden suchte.

So richtig, wichtig und nötig die aktuelle Wiederentdeckung des „Krautrock“ auch ist: Es hat sich – auch durch Formulierungen wie die obigen – ein wenig die Meinung verfestigt, alle deutschen Bands der 1970er Jahre seien Krautrock-Bands gewesen. Aus heutiger Sicht muss man diese Ab-, Ein-, Ausgrenzungen der Musik deutscher Bands außerordentlich bedauern, denn – wie unsere kleine Reihe „Deutsche Underground-Perlen der 70er“ schon mehrfach aufzeigen konnte – durch diese Raster in den Kriterien und in den Köpfen fallen viele Bands in ein definitorisches Nichts und drohen, weil nicht eindeutig zuzuordnen, dem Vergessen anheim zu fallen. Allen deutschen Bands der 1970er Jahre das „Krautrock“-Enblem zu verpassen, nur weil sie zeitgleich musizierten, dürfte in die Irre führen.

Die Band „Analogy“ – eben keine „Krautrock“-Band – mit ihrer einzigen LP „Analogy“ von 1972 teilt dieses Schicksal, wenn auch ihr Werk heute – zumindest von „Insidern“ – nicht nur zu den Klassikern deutscher Rockmusik, sondern des Progressiv-Rocks überhaupt gezählt wird. Ca. 3500 Euro muss man heute in etwa für diese LP aufbringen, wenn man der Einschätzung des legendären „Cosmic Price Guide“ von Ulrich Klatte folgen will.

„Analogy“ haben nur wenige Konzerte in Deutschland gegeben, lebten, arbeiteten und tourten aber ansonsten in Italien. Das Leben in Italien hat ihren Sound internationaler gemacht. Es sind aber wohl nicht die frühen Pink Floyd, wie man zuweilen liest, sondern eher Bands wie Caravan, Renaissance oder Curved Air, denen Analogy gleichzusetzen ist – ein progressiver, psychedelisch-folkiger Sound mit einigem Interesse an Renaissance-Musik, den man bei potenziell vergleichbaren anderen deutschen Bands weder suchen noch finden würde.

Nach langen Jahren ist diese Platte als CD wieder erhältlich und sei allen an den 1970er Jahren interessierten anspruchsvollen Musikfans wärmstens empfohlen ↑. Es folgen drei Beispiele von dieser Platte aus dem Youtube-Archiv – Dark Reflections, God’s Own Land und Indian Meditation – die man sich offen und am besten schön laut anhören sollte!

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Wilfried


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