George Clinton & Parliament Funkadelic

Für einige ist das eine Sensation: der legendäre George Clinton tourt wieder und spielt mit seiner Band Parliament Funkadelic ein einziges Deutschlandkonzert am 24. November 2011 im Astra in Berlin.

Der mittlerweile 68-jährige Clinton hat die Musikszene gleich zwei Mal in wesentlichem Maße beeinflusst. In den 1970er Jahren spielte er mit den beiden Bands Parliament und Funkadelic – deren Entstehungsgeschichte(n) bekanntlich eng miteinander verpflochten sind – eine Musik, die später als P-Funk bezeichnet wurde. Heute nennt man solche Symbiosen Crossover, ein fast alltäglich gewordener Musikstil, aber in den frühen 1970er Jahren hatte diese Verbindung von Funk und Rock noch eine durchschlagende Wirkung, zumal in den ersten Bandjahren ein starker psychedelischer Einschlag vorherrschte, der George Clinton’s Musik endgültig einzigartig machte.

George Clinton war darüber hinaus – besonders mit seinen so genannten P-Funk-Projekten – ein Wegbereiter der heute so angesagten Sampling-Technik, der wiederum von vielen Hip-Hoppern und Rappern der amerikanischen Szene gesampelt wurde. Mit deren Tantiemen konnte er überleben und blieb zugleich als musikalischer Einfluss überaus lebendig und präsent.

Neben seiner – und der seiner Mitstreiter – besonderen Musikalität, den politisch aufgeladenen Texten, in denen es häufig um Drogen ging, und einigen ungewöhnlichen Konzeptalben waren es insbesondere die unvergesslichen Live-Auftritte, in denen George Clinton gerne als durchgeknallter Paradiesvogel mit regenbogenfarbenen Dreadlocks und in der Kleidung fernöstlicher Schamanen auftrat, die zu seinem legendären Ruf beigetragen haben.

George Clinton & Parliament Funkadelic haben viele äusserst tanzbare, mal mehr rockige und mal mehr funkige Songs geschaffen. Wirklich gänzlich grenzüberschreitend und mit heute noch verblüffender oder manchmal auch verstörender Wirkung erscheinen aber heute inbesondere seine/ihre Songs aus den frühen 1970er Jahren. Möglicherweise ist „Maggot Brain“ von 1971 ihre beste, ganz sicher aber ihre eindrucksvollste LP. Wir hören zwei lange Songs von dieser Platte, von denen „Wars Of Armageddon“ funkig-chaotisch-psychedelisch daherkommt und das anschliessende Titel- und Drogenstück „Maggot Brain“ sicher zu den intensivsten Musikstücken gehört, die jemals auf Platte gepresst wurden.

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Wilfried

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