Rückblick auf die My Generation Party

Heiße Tänze und Musik bei eisigen Temperaturen – wenn draußen Minustemperaturen herrschen, Flughäfen ihren Dienst versagen und ein eisiger Nordost bläst, kann man als Party-Gastgeber schon kalte Füße bekommen. „Trauen sich heute überhaupt Leute vor die Tür? Waren alle Vorbereitungen für die Katz?“ Solche Gedanken kreisen dann vor der Veranstaltung immer wieder im Kopf. Gott sei Dank kam es bei der „My Generation“-Party in der Osnabrücker Lagerhalle am Samstag anders.

My Generation Party - Lagerhalle Osnabrück 19.01.2013 (c) Harald KellerMy Generation Party – Lagerhalle Osnabrück 19.01.2013 (c) Harald Keller

Die von einem engagierten Team ausgerichtete Party brachte einen neuen Besucherrekord, und vor allem waren es echte und sehr interessierte Musikfans, die nach der Musik ihrer Generation verlangten und danach ausgiebig tanzten: Die Musik der Sechziger-, Siebziger- und frühen Achtzigerjahre. Schon eine halbe Stunde nach der Öffnung war die Tanzfläche zur Hälfte gefüllt und Harald Keller präsentierte unter anderem selten gehörte Funk-, Soul- und Jazzrockstücke aus den Siebzigern. Mehrfach baten Gäste um Auskunft, um welche Interpreten und Titel es sich handelte. Dazu zählten zum Beispiel:

  • If: „Not Just Another Bunch of Pretty Faces“
  • Isley Brothers: „That Lady“
  • Passport feat. Les McCann: „Compared to What“
  • Manu Dibango: „Soul Makossa Medley“ (live)
  • War: „Galaxy“

Exzellent dazu passend waren die Videoprojektionen, die Reinhard Westendorf diesmal über die Köpfe der DJs projizierte: künstlerisch verfremdete Tanzszenen, wie sie damals auch in die Optik des „Beat Club“ von Radio Bremen gepasst hätten.

My Generation Party - Lagerhalle Osnabrück 19.01.2013 (c) Harald KellerMy Generation Party – Lagerhalle Osnabrück 19.01.2013 (c) Harald Keller

Später übernahm Gisbert Wegener für einige Stunden absprachegemäß das Pult von Harald Keller, und merkte schnell, dass das Publikum sich an diesem Abend auf jedes Stück freute, sich auf die Musik einließ und ausgiebig tanzen wollte: manche schweißüberströmt mehrere Stunden lang, beschrieben dabei mit ihren Armen die Musik in der Luft, verbeugten sich vor dem Gitarrenriff und dem Schlagzeugsolo und spendeten sogar mehrmals „Szenenbeifall“ – so wie wir es alle noch aus den alten Tagen kennen. Natürlich waren die Klassiker von den Doors, Golden Earring, Birth Control und Caroline Mas gefragt und wurden auch aufgelegt: Sie sind nun einmal zeitlos und immer wieder faszinierend.

An selten aufgelegten Stücken gab es nach Mitternacht unter anderem

  • Mason Williams: „Classical Gas“ (später auch von Beggar’s Opera
    gecovert)
  • Duane Eddy: „Peter Gunn“
  • Hawkwind: „You Should n’t Do That“ (die Hintergrundmusik eines
    aktuellen Auto-Fernsehspots in voller Lautstärke und Länge)
  • Byrds: „Mr. Tambourine Man“
  • Beatles: „Come Together“

Die Gäste interpretierten und feierten alles ausgiebig auf der Tanzfläche.

Ein Höhepunkt war das bekannte „In-a-Gadda-da-Vida“ von Iron Butterfly, das die DJs diesmal fast ohne Beleuchtung im Saal für gut zwanzig Minuten einspielten – so wie es zu alten Zeiten üblich war, begleitend von einer psychedelischen Lightshow: Fillmore West greets Lagerhalle Osnabrück.

Gisbert

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