Vintage HiFi Classics

Es mutet schon fast wie ein Treppenwitz der Geschichte an, wenn wir bei Wikipedia im Artikel High Fidelity ↑ lesen, dass die gegenwärtige HiFi-Norm EN 61305 „im Hi-Fi-Markt keine qualitätsbestimmende Rolle mehr ein(nimmt, WW), da die meisten Aufzeichnungsgeräte, Tonträger und Wiedergabegeräte diese Anforderungen bei weitem übertreffen“. Das ist natürlich korrekt, bringt dem Musikhörer jedoch nichts, wenn die technische Qualität von Musik im Gefolge des Loudness War ↑ immer schlechter zu werden scheint (HiFi’s Tod).

Musikliebhaber vermissen heute die Zeiten der „alten“ HiFi-Norm DIN 45500, die in den 1960er Jahren festgelegt wurde und bis 1996 gültig war. Schallplatten und CDs – und die entsprechenden Abspielgeräte – garantierten „damals“ den warmen und harmonischen Sound der Musik, der heute nur noch in Nischen gehört und gepflegt wird. Aber das Blatt scheint sich wieder (etwas) zu wenden.

Die Schallplatte erlebt derzeit so etwas wie ein Comeback und die Verkaufszahlen haben bereits wieder den Stand der frühen 1990er Jahre erreicht. Auch die Geschichte und die Technik von Schallplatte und Abspielgeräten findet immer neue Fans und Interessierte. Diesem neuen Interesse kommt seit dem 20. März 2015 eine Sonderausstellung im Museum für Energiegeschichte(n) ↑ in Hannover entgegen: „78, 45, 33 – vom sanften Ton zum starken Sound. Die Schallplatte begeistert die Welt.“

Mittlerweile haben mindestens zwei Streamingdienste – Qobuz ↑ und Tidal ↑ – erkannt, dass mit den Liebhabern auch technisch guter Musik durchaus noch oder wieder Geld zu verdienen ist. Sie bieten ihre Songs im so genannten FLAC-Format an, das CD-Qualität auch im digitalen Format garantiert. Die meisten anderen Streaming-Dienste setzen dagegen auf das AAC-Format, das aber eben nicht an den CD-Sound heranreicht.

Wissen und Informationen rund um den „guten Sound“ – und die Geräte, die ihn ermöglich(t)en – sind heute nicht mehr sehr weit verbreitet. Fast die einzige Möglichkeit, sich Informationen aus der analogen Welt über so etwas wie „High Fidelity“ zu verschaffen, ist heute – noch so ein Treppenwitz – die digitale Welt. Im Internet lassen sich Kenntnisse auffrischen oder neu erlangen, die sonst möglicherweise gänzlich verloren wären.

Auf der Seite HiFi Classics ↑ z.B. finden sich detaillierte Informationen von zahllosen Verstärkern, Recievern, Plattenspielern oder Lautsprechern, die manchmal subjektiv, immer aber umfassend in Text und Bild erklärt und beschrieben werden. Der DJ Rick Ski hat auf dem Musikerportal Bonedo ↑ eine Art Geschichte des Plattenspielers veröffentlicht und spart dabei nicht mit Beschreibungen z.B. der zahllosen Bauformen, Antriebstechniken oder Tonabnehmersystemen. Wer sich einen neuen/alten Plattenspieler zulegen möchte, findet hier die passenden Informationen dazu. Nimmt man noch den kundigen Wikipedia-Artikel Schallplattenspieler ↑ hinzu, so hat man bereits viele grundlegende Informationen zusammen.

Zum „guten Sound“ gehört natürlich auch gute Musik. Die erste LP von Bad Company z.B. – Bad Co, 1974 – zählt (nicht nur in der exklusiven Pressung von Audio Fidelity aus dem Jahr 2006) zu den Classic-Rock-Platten mit besonders guter Soundqualität. Gleich der erste Song „Can’t Get Enough“ beweist das mit viel Power. Die Platten von Bad Company aus den 1970er Jahren sind übrigens auch heute noch überall gut zu bekommen …

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Wilfried

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