Die Deutschrock-Nacht des WDR

Für die Rockpalast-Dokumentation zur Geschichte der deutschen Rockmusik – „Kraut und Rüben“ ↑ – stöberte die Redaktion tief in den Archiven des WDR und brachte eine Fülle von Filmaufnahmen und Clips zum Vorschein, die irgendwann einmal entstanden und nach einmaliger Ausstrahlung in der Versenkung verschwunden waren. Da die Aufnahmen im Rahmen der Dokumentation aber zum größten Teil nur stark gekürzt gezeigt werden konnten oder gar ganz der Schere zum Opfer fielen, häuften sich in der Folge die Anfragen nach den vollständigen Filmen.

Auf Grund dieser Anfragen entschloss sich die Rockpalast-Redaktion, alle entsprechenden Film-Dokumente in zwei langen Deutschrock-Nächten als Rockpalast-Event im Deutschen Fernsehen zu zeigen. Die erste Deutschrock-Nacht lief am Sonntag, 06. August 2006 von 00.40 bis 06.00 Uhr. Ob es jemals – wie geplant – eine zweite Deutschrock-Nacht geben wird oder gegeben hat, ist ungewiss.

Die Redaktion selbst schildert das Event wie folgt ↑:

„Nach der Ausstrahlung der Rockpalast-Deutschrock-Dokumentation „Kraut und Rüben“ fragten immer wieder Zuschauer an, wann denn die vollständigen Konzerte der Gruppen zu sehen wären, die in der Serie nur verkürzt gezeigt werden konnten. Ganze Konzerte sind zwar vor dem Rockpalast nur in Ausnahmefälle aufgezeichnet worden, aber wir haben doch so viele Clips gefunden, die mehr oder weniger vollständig waren, dass wir uns entschlossen haben, sie an zwei Abenden über insgesamt 10 Stunden zu zeigen. Sie umfassen die ganze Bandbreite der in der Dokumentation vorgestellten Gruppen von den Scorpions über Tangerine Dream, Kraftwerk, Eloy, Ton Steine Scherben, Can, Guru Guru bis zu Amon Düül II. Außerdem werden auch eine Reihe sehr seltener Clips gezeigt, die nicht in der Doku berücksichtigt werden konnten. Die Mehrzahl des Materials war seit seiner Erstausstrahlung nicht mehr zu sehen. Wir hoffen, dass damit der Sammelbegriff „Krautrock“ endgültig als unbrauchbar beerdigt wird […].“

An gleicher Stelle hat die Rockpalast-Redaktion auch die „Playlist“ der 1. Deutschrock-Nacht veröffentlicht, die hier nicht fehlen sollte:

1968
Joy & The Hit Kids – Mr. Pseudonym
Wonderland – Moscow

1969
Amon Düül II – Kanaan
Witthüser & Westrupp – Kinderlied für Erwachsene
Petards – On The Road With My Bag
Wonderland – Love’s A Murder

1970
Xhol Caravan – Talking To My Soul
Amon Düül II – Soap Shop Rock
Organisation – Ruckzuck
Can – Mother Sky
Petards – Too Many Heavens
Amon Düül II – Eye Shaking King
Xhol Caravan – Oszillogram

1971
Tangerine Dream – Ricochet 1
Et Cetera – Raga Lady / Blue Thursday Morning / Sunrise
Guru Guru – Electric Junk
Floh De Cologne – Die Luft gehört denen, die sie atmen
Rattles – You Can’t Have Sunshine Every Day
Klaus Doldingers Passport – Uranus
Eloy – Walk Alone
Can – Halleluwah
Ton Steine Scherben – Ich will nicht werden, was mein Alter ist
Kraftwerk – Köln II
Birth Control – The Work Is Done
Bröselmaschine – (I Once Loved) Lassie
Joy Unimited – Everybody Knows
Popol Vuh – Improvisation (ohne Titel)
Frumpy – Take Care Of Illusion

1972
Epitaph – Crossroads
Kraan – Sarahs Ritt durch den Schwarzwald
Scorpions – I’m Going Mad
Ton, Steine Scherben – Allein machen sie dich ein
Can – Vitamin C
Guru Guru – Qxymoron

1973
Birth Control – Gamma Ray
Atlantis – Let’s Get On The Road Again
Jacques Perrot & Kin Ping Meh – Allegro aus der 40. Symph. v. Wolfgang Amadeus Mozart
Grobschnitt – Solar Music (gekürzte Fassung)
Ton Steine Scherben – Wir sind geboren, um frei zu sein
Guru Guru – Africa Steals The Show

1974
Epitaph – Woman 60
Tiger B. Smith – Tiger Rock
Achim Reichel – Eisenpferde
Gift – Got To Find A Way
Can – I’m Too Leise

1975
Amon Düül II – Surrounded By The Stars
Tritonus – Far In The Sky
Kraan – Hallo, ja, ja, I Don’t Know

1976
Hölderlin – I Like My Dog
Udo Lindenberg & Panikorchester – Rudi Ratlos
Randy Pie – Through The Motions
Elster Silberflug – Es wollt‘ ein Schneider wandern
Epsilon – Sadness

1977
Eloy – Midnight Fight
Can – Dizzy Dizzy
Novalis – Wer Schmetterlinge lachen hört
Kraan – Vollgas Ahoi
Jane – Expectation

1978
Kraftwerk – Die Roboter
Scorpions – He’s A Woman, She’s A Man

1979 – 2005
Tangerine Dream – Mädchen auf der Treppe 1982
Bröselmaschine – Bei uns zu Haus 1988
Michael Rother – C-Moll / Live in Lyon 2005
Dieter Moebius – Born Neo 2005.

Der User „jorgemarmolejosanche“ hat dankenswerterweise den Versuch unternommen, diese Deutschrock-Nacht bei Youtube zu dokumentieren und uns jenseits des Fernsehens einen spannenden Einblick in die Geschichte der Rockmusik in Deutschland zu ermöglichen. Wie oft bei Youtube gesehen schildert er sein Engagement wie folgt:

„Keep in mind always: If you are able, do not hesitate and always buy the original product. My contributions are intended to promote the culture, not an objective of piracy and profit.“

Dieser Bemerkung muss man wohl nichts hinzufügen. Der erste Teil der Sendung ist übrigens in voller Länge (über zwei Stunden) zu sehen, die anderen Teile sind wegen der nach wie vor ungeklärten Rechtsfragen zwischen deutscher Gema und Youtube nur in deutlich kürzeren Teilen zu sehen. Leider ist das Einbetten „auf Anfrage“ deaktiviert, aber immerhin lassen sich die entsprechenden Seiten verlinken und damit anschauen – ein Vergnügen, dass sich niemand entgehen lassen sollte!

Die Deutschrock-Nacht 1 des WDR bei Youtube; Bildschirmfoto Die Deutschrock-Nacht 1 des WDR bei Youtube; Bildschirmfoto.


Rockpalast. Die Deutschrock Nacht – I/II 1/3

II/II 2/3 – RckPlst DDN – 1/10
II/II 2/3 – RckPlst DDN – 2/10
II/II 2/3 – RckPlst DDN – 3/10
II/II 2/3 – RckPlst DDN – 4/10
II/II 2/3 – RckPlst DDN – 5/10
II/II 2/3 – RckPlst DDN – 6/10
II/II 2/3 – RckPlst DDN – 7/10
II/II 2/3 – RckPlst DDN – 8/10
II/II 2/3 – RckPlst DDN – 9/10
II/II 2/3 – RckPlst DDN – 10/10

Wilfried

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