Grünspan Classics

Die Diskothek Grünspan in Hamburg wurde 1968 als Musikclub und Veranstaltungszentrum an der „Großen Freiheit“ gegründet. Auf den legendären und noch heute bestehenden und äußerst aktiven Club könnte niemand verzichten, der sich an eine noch zu schreibende Geschichte der deutschen Alternativ-Diskos heranwagte.

Laut Spiegel Online schwärmen (heute etablierte) damalige Szenegänger wie der derzeitige Warner-Chef Bernd Dopp von ihren Erfahrungen im Grünspan in den höchsten Tönen: „Dieser Laden war das schärfste Ding im Europa der Kiffer und Künstler, neben dem Londoner ‚Round House‘ und dem ‚Ufo‘ und dem ‚Paradiso‘ in Amsterdam – das war die musikkulturelle Avantgarde dieser Zeit“ (zitiert nach: Spiegel Online, „Pop-Literatur: Von Kiffern und Künstlern“).

Wie gesagt existiert meines Wissens bisher keine Geschichte dieses für die deutsche alternative Kultur- und Musikgeschichte so wichtigen Clubs. Man kann nur hoffen, dass sich im Zuge der zunehmenden Begeisterung für dieses Thema jemand findet, der dies nachholt. Dabei wären übrigens auch Fragen zu klären, die sich aus der Selbstdarstellung des Grünspan auf seiner Homepage ergeben. Danach war das Grünspan der weltweit erste Club mit eigener Lasertechnik, was aber auch die Oldenburger Diskothek Renaissance für sich beanspruchte.

Was wir jedoch haben, ist der Lübecker Uwe Krimpe, der sich selbst als „only stupid cab driver“ bezeichnet und mit einer eigenen Homepage und einem Youtube-Channel namens „Grünspan classics“ die Erinnerung an die mittlerweile 43-jährige Clubgeschichte pflegt und wunderbare Playlisten zusammenstellt. Otto Sell läßt grüßen!

Während Otto Sell auf seinem Youtube-Channel Reisen durch viele musikalische Parallelwelten anbietet, ist das Angebot von „Taxirock“, wie sich Uwe Krimpe nennt, Grünspan pur, ein Diskotheken-Kracher reiht sich an den anderen, und es ist mit seinen Playlisten kein Problem, sich seine eigene Grünspan-Disko-Night zusammenzustellen.

Beim Durchstöbern der „Grünspan classics“ werden viele Erinnerungen wach. Darunter sind z.B. auch Stücke von Gus Papas, der als GUS 1980 die LP „Convicted“ veröffentlichte, die weltweit sicher von den meisten DJs gekauft, ansonsten aber leider nur noch von wenigen weiteren Rockfans in den Plattenschrank gestellt wurde. Bei Songs von GUS waren die Tanzflächen zumeist voll und es war gute Laune angesagt.

Zum „Beweis“ und stellvertretend für den Rest der Platte folgen hier zwei Youtube-Videos mit „I’m not finished“ und „For the Love of Rock n Roll“, beide Club-Klassiker aus den 1980er Jahren!

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Wilfried

7 Gedanken zu „Grünspan Classics“

  1. Ich war bis 79 oft im Gruenspan. Rolf war Tuersteher. Danach gingen wir ins Chipie am Pferdemarkt und dann ins Cafe Adler. Hold back this Time. VIELE Gruesse Dieter

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  2. Hallo,
    habe gerade ca. 4-5 Stunden mit meinem alten Kumpel über unsere Grünspan-Zeit philosophiert.
    Wir hätten noch lange weiter quatschen können…,doch unsere jeweiligen Drinks haben uns letztendlich einen Strich durch die Rechnung gemacht. Vorherrschendes Thema waren unsere musikalischen und einzigartigen Verbindungen zum Grünspan. Es ging um Freunde, DJ’s, Klofrau, Türsteher…usw. Und dann, letztendlich um den Tanzturm, den habe ich mir quasi immer sofort frei gekämpft.
    Ich zog mir die Schuhe aus, stieg ein paar Stufen rauf und nahm ihn in Beschlag…in meiner Erinnerung für Stunden. 😉 Leider habe ich bis heute keine Fotos vom „Käfig „, bzw. Tanzturm gefunden. Meine Zeit war so von 1983 – 1987. I will never miss this time…🎶🎸💕

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  3. Durch Zufall diese Seite gefunden…
    Ich bin Peter Voß, der erste DJ 1968 im GRÜNSPAN
    Am Freitag, den 23. November findet ab 20 h die 50 Jahre Jubiläumsparty statt und ich lege dann die Musik von 1965 – 1975 auf !
    Meine facebook-Seite lautet =

    https://www.facebook.com/Gruenspan68/

    Ihr seid alle herzlich willkommen !

    !nterpeter

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    • Ich liebe dich…äh…deine Songs vom span!!! Habe meine gesamten 80ger im span verbracht. Steve harley fehlt . Ansonsten…pures glück beim hören der Songs danke, Uwe!!!
      Ulrike aus hamburg

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  4. Ein Hinweis aus dem Umfeld der ehemaligen Oldenburger Diskothek „Renaissance“: Das „Renaissance“ setzte nicht Lasertechnik als erste deutsche Disko ein, sondern eine Weißlichtanlage. Ein kleiner, aber wichtiger Unterschied.

    Die erste Disko in Deutschland mit Lasertechnik war aber dennoch nicht das „Grünspan“ in Hamburg, sondern das „Sound“ in Berlin, wo man bereits 1975 Lasershows erleben konnte – jedenfalls wenn man der Darstellung der „Sound“ vertrauen will.

    Weitere Infos dazu sind herzlich willkommen!

    Wilfried

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