Die Rockmusik wird klassisch

Die Rockmusik, entstanden in den 1960er Jahren als ein Gemisch aus den unterschiedlichsten Musikrichtungen, von denen Rock’n’Roll, Blues und Folk möglicherweise die wichtigsten waren, wird immer wieder einmal totgesagt. Ältere, noch oder wieder aktive Bands müssen sich Übles anhören: das Gesicht der Rockmusik sei alt, die Zwangsverrentung für Rockmusiker unabdingbar. Jüngere Bands mit rockigen Ambitionen gelten sofort als Retro, Neues böten sie nicht.

Wer sich jedoch das aktuelle Musikgeschehen – vor allem mit Hilfe des schrankenlosen Internets – etwas genauer anschaut, muss zu ganz anderen Ergebnissen kommen. In Wahrheit ist die Rockmusik dabei, wahrhaft klassisch zu werden, vollendet, vorbildhaft, zeitlos. Die Zeitschrift „Classic Rock“ ↑ hat diese Erkenntnis zu ihrem Namen und ihrem Motto gemacht, vergleichbare Zeitschriften schießen wie Pilze aus dem Boden. „Eclipsed Rock-Magazin“ ↑, „Rocks – Das Magazin für Classic Rock“ ↑ oder „Good Times – Das Magazin für die Musik der 60er, 70er und 80er Jahre“ ↑ berichten enthusiastisch über alte und neue Bands, die die Rockmusik einst und/oder heute prägten und prägen. Der Energielevel der Rockmusik ist nach wie vor hoch.

70-jährige Rockhelden wie Iggy Pop oder Eric Burdon tauchen aus der Versenkung auf und liefern gute neue Platten ab. Deep Purple – zusammen stolze 325 Jahre alt – erfinden sich gar komplett neu und veröffentlichen mit „Now What?!“ eine angenehm klischeefreie Platte mit Spät-Sechziger-Anklängen und frischem Sound. Wer sich Deep Purple nur „In Rock“ vorstellen kann, wird irritiert oder gar enttäuscht sein, alle anderen haben Spaß.

Während die oben genannten Künstler aber noch Raum für Nachfolger und Epigonen lassen, so gilt das für die neue Platte „13“ von Black Sabbath nicht mehr. Die von Krankheit gezeichneten Bandmitglieder haben im Wettlauf gegen die/ihre Zeit nicht nur eine Platte geschaffen, die sich nahtlos an ihre Glanzzeiten Anfang der 1970er Jahre anschließt, sondern zugleich ein Monument der 2010er Jahre, dem in diesem Jahr und auch in den folgenden Jahren nichts vergleichbares folgen kann. Diese düstere Atmosphäre und dieser gewaltige Sound ist irre und macht irre.

Die Plattenfirmen haben diesmal gut aufgepasst und so gut wie nichts bei Youtube und Vergleichbarem „durchschlüpfen“ lassen. Dennoch sind „Vincent Price“ von Deep Purple und „God Is Dead?“ von Black Sabbath beste Beispiele für zwei 2013 veröffentlichte Werke klassischer und zeitloser Rockmusik.

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Wilfried

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