My Sleeping Karma

My Sleeping Karma ist eine deutsche Band aus Aschaffenburg, die ihren Sound selbst Psychedelic Groove Rock nennt und nicht nur wegen ihres tiefsinnig-schönen Namens eine der großen Überraschungen des deutschen Undergrounds der letzten Jahre darstellt. Man darf begeistert sein und sich fragen, warum in all den (Rockmusik-) Jahren noch niemand auf den Gedanken gekommen ist, solch eine Musik zu machen.

Welche Begeisterung diese Band – bzw. in diesem Fall ihre neue LP „Soma“ – auszulösen vermag, beweist z.B. eine enthusiastische Rezension auf der Website von „Progressive Promotion Records“ ↑:

„Wow!!!! Was für eine musikalische Offenbarung! My Sleeping Karma schaffen es auf ihrem vierten Longplayer „Soma“ den Hörer mitzunehmen auf eine klanglich außerdimensionale Reise durch das Universum. Die vier Aschaffenburger erschaffen eine Klangwelt, die so unglaublich intensiv ist, dass sie Dich sofort packt und erst nach erst einer knappen Stunde wieder in die Realität entlässt. So muss man sich einen Drogenrausch ohne Drogen vorstellen. Und ohne Nebenwirkungen, denn die hier gespielte Musik hat nichts Negatives an sich, sondern erweitert Dein Bewusstsein auf positive Weise, wir hören hier quasi vertonte Schönheit. Der Suchtfaktor ist allerdings ähnlich wie bei echten Drogen, man kommt einfach nicht mehr davon los! Egal ob man es Psychedelic Rock, Space Rock, oder Post Rock nennen will, es ist sphärisch, extrem intensiv uns außergewöhnlich. Ich verkneife mir irgendwelche Vergleiche mit Szenegrößen wie Pink Floyd o.ä., denn My Sleeping Karma stehen einfach für sich und haben irgendwelche Vergleiche oder Namedropping überhaupt nicht nötig. Auch stellt sich für mich die Frage nach Gesang überhaupt nicht. Denn nicht nur, dass es auf „Soma“ keine Sekunde langweilig ist, ich bin sogar der Meinung, dass Gesang, egal wie schön oder talentiert er auch sein mag, dieses herrliche Gesamtkunstwerk stören oder gar zerstören würde. Dieses Werk ist schlicht und ergreifend als „perfekt“ zu bezeichnen, eine wunderschöne Reise durch eine klangliche Parallelwelt. Ich habe mir dieses Album mitten in der Nacht im Stockdunkel in entsprechender Lautstärke über Kopfhörer angehört und kann diese Herangehensweise nur jedem empfehlen: Gänsehaut pur!!!!! Anspieltipps wären ein Sakrileg- dieses Album MUSS man komplett am Stück hören!! Besser geht´s echt nicht, Jungs!! Ich verneige mich vor Eurem Talent und zücke die Höchstnote!!!“

Noch ein Beispiel? Auch das Classic Rock Magazine ↑ kann nicht anders als begeistert sein:

„Instrumentalrock mit starkem 70ies/Psychedelic-Anteil. Großartig! Mitte der Siebziger, Knutschfeten im Partykeller von Eltern guter Freunde: Der Telefunken-Plattenspieler läuft pausenlos, mehrere Flaschen Persiko machen die Runde (das klebrig-süße Gesöff wird später wegen gesundheitsgefährdendem Glykol verboten) und die Coolsten lassen auch schon mal den Joint kreisen. Der perfekte Soundtrack zu dieser romantisch verklärten Reminiszenz: laszive Rockmusik wie die auf SOMA, in der Bässe noch dröhnen und Gitarren noch Magie (und nicht nur Lärm) versprühen – genau diese Art prä-pubertäre Libido-Musik machen My Sleeping Karma aus Aschaffenburg. Die Musiker bürsten ihren psychedelischen Instrumentalrock gen Flowerpower beziehungsweise APO-Generation (je nach Herkunft) und vereinen die Welten von frühen Pink Floyd und juvenilen Kula Shaker. Doch damit endet die faszinierende Klangwelt noch lange nicht, denn auch Krautrock und klatschnasse Black Sabbath/Doom-Anleihen findet man auf dieser exzellenten Scheibe, die süchtig macht und mit der man sich am liebsten auf eine einsame Inseln beamen lassen möchte. Oder zurück zu den libidinösen Knutschfeten …“

Die ersten drei LPs der Band – 2006: My Sleeping Karma, 2008: Satya, 2010: Tri – orientieren sich in Artwork und Songs stark an der hinduistischen Philosophie. Auf dem Album „Soma“ von 2012 ist erstmals kein buddhistisches Symbol mehr zu sehen. Der Titel „Soma“ bezieht sich auf das sagenhafte Rauschgetränk der hinduistischen Götter, ihre sieben Songs beschreiben dabei jeweils eine der mutmaßlichen Zutaten für das Getränk.

Man sollte jedoch nicht den Irrtum pflegen, bei diesen Sounds handle es sich lediglich um klassische „Kiffermusik“, die keinen anderen Zweck als das rauschhafte Erleben verfolge. Sicher ist die Musik von My Sleeping Karma so extrem intensiv und assoziationsreich, wie man es nur äußerst selten zu hören bekommt. Es ist aber eher ein Joint mit Schokoladengeschmack und ohne Rauch, der uns da serviert wird. Diese Musik schärft den Verstand und die Konzentrationsfähigkeit und ist z.B. auch wunderbar geeignet für lange Autobahnfahrten.

My Sleeping Karma wird von der Musikindustrie verortet im Bereich „Metal“ oder „Stoner-Rock“, aber sie setzen die Maßstäbe dieser Genres so hoch, dass sie praktisch eine eigene Kategorie bilden. Sicher sind da auch Anklänge an die frühen Pink Floyd zu finden, auch Hawkwind lugen manchmal hinter den Songs hervor, und sogar die tiefbrummenden Gitarren der Stoner-Rock-Urväter Kyuss wehen manchmal heran, aber im Großen und Ganzen ist der – gänzlich ohne Gesang auskommende – Sound dieser Band ganz und gar nicht rückwärtsgewandt und eigentlich ohne Vergleich.

Wer den Glauben an und die Hoffnung auf gute neue Musik noch nicht aufgegeben hat, sollte sich einmal mit My Sleeping Karma beschäftigen. Die Band selbst sieht laut Wikipedia ↑ ihre Musik als „Gegenentwurf zur heutigen schnelllebigen und überladenen Gesellschaft“. Damit passt sie im Grunde überhaupt nicht in die zeitgenössische Advents- und Weihnachtszeit – oder etwa doch?

Wir hören als Beispiele und Kauftipps „Ephedra“ von „Soma“, „23 Enigma & Hymn 72“ von der ersten selbstbetitelten LP sowie – das Konzept von My Sleeping Karma funktioniert auch Live bestens – ihren Auftritt auf dem 2012er Keep It Low Festival in München.

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Wilfried

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